
Rassestandard
Wir züchten, als einziger europaweit agierender Verein, nach dem Original Rassestandard des AKC (American Kennel Club www.akc.org) vom 10. Mai 1977. (Quelle: www.akc.org/breeds/collie/breed_standard.cfm ) Hier mit freier deutscher Übersetzung:
Der Collie ist ein geschmeidiger, kräftiger, ansprechender, aktiver Hund, der keine unnötige Leibesfülle mit sich trägt, natürlich gerade und fest stehend. Die tiefe, mäßig breite Brust zeigt Stärke, die schrägen Schultern und gut gewinkelte Sprunggelenke, weisen auf Schnelligkeit und Anmut hin, das Gesicht zeigt hohe Intelligenz. Der Collie präsentiert ein beeindruckendes, stolzes Bild von wirklichem Gleichgewicht, jedes Teil befindet sich im harmonischen Verhältnis zum anderen Teil und zum Ganzen. Abgesehen von der Fachbeschreibung, die unerlässlich ist für diesen Standard und ohne welchen kein Standard für die Führung von Züchtern und Richtern ausreicht, könnte man einfach festlegen, dass kein Teil des Collies jemals in einem unangemessenen Verhältnis zu irgendeinem anderen Teil erscheinen darf. Ängstlichkeit, Gebrechlichkeit, Verdrossenheit, Bösartigkeit, Mangel an Lebhaftigkeit, schwerfälliges Erscheinungsbild und Mangel am Gesamtgleichgewicht beeinträchtigen den allgemeinen Charakter.
Die Eigenschaften des Kopfes sind von großer Bedeutung. Berücksichtigt man das Verhältnis zur Größe des Hundes, tendiert der Kopf zur Leichtigkeit und darf niemals wuchtig erscheinen. Einem schwerköpfigen Hund mangelt es an erforderlichem stolzem, aufmerksamem, gefühlvollem Blick, welcher außerordentlich zum Ausdruck beiträgt. Sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet, ähnelt der Kopf vom Gesamtbild her, einem gut abgerundeten, schlank auslaufenden Keil, glatt und sauber an den Außenseiten und gut ausgewogen im Verhältnis. An den Seiten verjüngt er sich langsam und glatt von den Ohren bis zum Ende der schwarzen Nase, ohne sich am Hinterkopf aufzuweiten (frech) oder an der Schnauze einzuengen (schnippisch). Von der Seite betrachtet, verlaufen die Oberkante des Hinterkopfs und die Oberkante der Maulpartie etwa in zwei Parallelen, in geraden Linien von gleicher Länge, unterteilt von einem sehr leichten, aber erkennbaren Stopp oder Unterbrechung. Ein Mittelpunkt zwischen den inneren Augenwinkeln (welcher der Mittelpunkt eines korrekt platzierten Stopps ist) ist der Mittelpunkt einer ausgewogenen Kopflänge.
Das Ende der glatten, abgerundeten Schnauze ist stumpf, aber nicht eckig. Der Unterkiefer ist kräftig, sauber geschnitten und die Tiefe des Schädels von der Stirn bis zur Unterseite des Kiefers ist nicht übermäßig. Die Zähne sind von guter Größe und treffen als Scherengebiss aufeinander. Rückbiss und Vorbiss sind unerwünscht, letzterer wird strenger bestraft. Es gibt eine ganz leichte Vorwölbung an den Augenbrauen. Der Hinterkopf ist flach, ohne seitlich oder nach hinten fliehend zu sein und einem nicht zu spitz herausragenden Hinterhauptbein. Die korrekte Breite des Hinterkopfs hängt notwendigerweise ab von der Gesamtlänge von Schädel und Maulpartie; und die Breite des Hinterkopfs ist kleiner als seine Länge. Somit variiert die korrekte Breite individuell und ist abhängig von der Ausdehnung, gestützt von der Länge der Maulpartie. Wegen der Wichtigkeit der Kopfmerkmale, sind hervorstechende Fehler sehr streng zu bestrafen.
Auf Grund der Kombination von flacher Stirn, den gebogenen Augenbrauen, dem leichten Stopp und der gerundeten Maulpartie, wird das Vorgesicht so vorstrukturiert, dass sich die Augen richtig einfügen können, unbedingt schräg platziert, für den geforderten nach vorne gerichteten Blick. Außer bei den Blue Merles, müssen sie farblich passend sein. Sie sind mandelförmig, von mittlerer Größe und dürfen niemals groß oder hervorstechend erscheinen. Die Farbe ist dunkel und es darf kein gelber Ring sichtbar sein oder eine auffallend prominente Nickhaut, die den Ausdruck des Hundes beeinflusst. Die Augen müssen klar, strahlend aussehen, intelligente Neugierde ausdrückend, insbesondere wenn die Ohren aufgestellt sind und der Hund wachsam ist. Bei Blue Merles sind dunkelbraune Augen vorzuziehen, aber eines oder beide Augen können Merle oder Porzellanfarben sein ohne gezielte Bestrafung. Ein großes, rundes, volles Auge entzieht ernsthaft den gewünschten reizenden Ausdruck. Augenfehler sind schwer zu bestrafen.
Die Ohren müssen im Verhältnis zu der Größe des Kopfes sein und sind selten zu klein, wenn sie korrekt getragen werden und zweifellos natürlich kippen. Große Ohren können gewöhnlich nicht richtig angehoben werden, und wenn sie angehoben werden, sind sie nicht im richtigen Verhältnis zur Größe des Kopfes. In Ruhestellung sind die Ohren längs gefaltet und zurück zum Kragen gedreht. Bei Wachsamkeit sind sie gut aufgestellt auf dem Hinterkopf und so getragen, dass sie zu etwa dreiviertel aufrecht gestellt sind und zu etwa einem Viertel des Ohrs nach vorne gekippt oder geknickt. Ein Hund mit Stehohren oder tief angesetzten Ohren kann nicht den richtigen Ausdruck zeigen und wird entsprechend bestraft.
Der Hals ist fest, glatt, muskulös, sehnig und mit einem üppigen Kragen versehen. Er ist ziemlich lang, aufrecht getragen und leicht gebogen am Genick und vermittelt ein stolzes, aufrechtes Erscheinungsbild, zur Schau gestellt durch den Kragen.
Der Körper ist fest, kräftig und muskulös, ein wenig lang im Verhältnis zur Höhe. Die Rippen sind gut gerundet hinter den gut abgeschrägten Schultern und die Brust ist tief, ausgedehnt bis zu den Ellbogen. Der Rücken ist kräftig und eben, getragen von kraftvollen Hüften und Oberschenkeln und die geneigte Kruppe rundet das Gesamtbild ab. Die Lende ist kraftvoll und leicht gebogen. Auffallend dicke Hunde, oder schlecht im Futter stehende Hunde, oder mit Hautkrankheiten oder ohne Unterwolle sind nicht in Form und werden entsprechend mäßig bestraft.
Die Vorderläufe sind gerade und muskulös, mit einer angemessenen Knochenstärke entsprechend der Größe des Hundes. Ein schwerfälliges Erscheinungsbild ist unerwünscht. Sowohl enges als auch breites Aufstellen werden bestraft. Der Unterarm ist mäßig fleischig und die Fesseln sind federnd, aber ohne Schwäche. Die Hinterbeine sind weniger fleischig, muskulös an den Oberschenkeln, sehr sehnig und die Sprunggelenke und Kniegelenke sind gut gewinkelt. Kuhhessige Hunde oder Hunde mit geraden Kniegelenken werden bestraft. Die vergleichsweisen kleinen Pfoten sind von nahezu ovaler Form. Die Sohlen sind gut gepolstert und robust und die Zehen sind gut gebogen und dicht beieinander. Wenn der Collie nicht in Bewegung ist, werden die Beine und Füße beurteilt, indem man dem Hund in eine natürliche aufrechte Halteposition bringt, so dass beide Vorderbeine und die Hinterbeine gut getrennt platziert sind, mit vorwärts gerichteten Füßen. Übertriebenes Posieren ist unerwünscht.
Der Gang ist fest. Wenn sich der Hund im langsamen Trab in Richtung Betrachter bewegt, fußen seine geraden Vorderläufe vergleichsweise eng beieinander auf dem Boden auf. Die Vorderläufe stehen nicht an den Ellbogen nach außen, sie kreuzen sich nicht, noch bewegt sich der Hund mit einem abgehackten, passgangartigen oder schlingernden Gang. Von hinten gesehen fußen die Hinterläufe gerade, vergleichsweise eng beieinander, nacheinander folgend auf dem Boden auf. Beim moderaten Trab sind die Hinterläufe kraftvoll und vorwärtstreibend. Von der Seite gesehen ist der angemessene, weit ausgreifende Gang ruhig und gleichmäßig, während die Rückenlinie fest und grade verbleibt.
Wenn die Geschwindigkeit des Gangs erhöht wird, schnürt der Collie auf einer einzigen Spur, dabei richtet er die Vorderläufe nach innen aus, in einer geraden Linie von der Schulter bis zur Mittelachse des Körpers und ebenso die Hinterläufe nach innen, in einer geraden Linie von den Hüften ebenfalls bis zur Mittelachse des Körpers. Der Gang deutet mühelose Geschwindigkeit an, kombiniert mit seinem Erbe als Hütehund, die erfordert, nahezu ständig zu einem Richtungswechsel fähig zu sein.
Die Rute ist mäßig lang, der knöcherne Teil reicht bis zu den Sprunggelenken oder darunter. Sie wird abwärts getragen, wenn der Hund ruhig ist, das Ende hat eine Aufwärtswindung oder -drall. Beim Laufen oder wenn der Hund erregt ist, wird sie aufrecht getragen, aber nicht über den Rücken.
Das gutsitzende, einwandfrei strukturierte Fell ist die Krönung der Langhaar Collie Variante. Es ist üppig außer an Kopf und Beinen. Das Deckhaar ist glatt und harsch beim Anfassen. Ein weiches, offenes Deckhaar oder ein lockiges Deckhaar, ohne Rücksicht auf die Menge wird bestraft. Das Unterfell, hingegen, ist weich, flauschig und so dicht zusammen, dass es schwer ist die Haut zu sehen, wenn man das Haar scheitelt. Das Fell ist sehr üppig an der Mähne und Kragen. Das Gesicht oder die Maske ist kurz. Die Vorderbeine sind kurz und gut befedert an der Rückseite der Fesseln. Die Hinterbeine sind kurz unterhalb der Sprunggelenke. Jede Befederung unterhalb der Sprunggelenke ist zu entfernen für den Show Ring. Das Haar an der Rute ist sehr üppig und an den Hüften lang und buschig. Die Struktur, Menge und mit welchem Ausmaß das Fell "zum Hund passt" sind wichtige Punkte.
Die vier anerkannten Farben sind "Sable & White", "Tricolor", "Blue Merle" und "White". Es gibt keine Bevorzugung unter ihnen. Der "Sable & White" ist vorwiegend Sable (ein rehbraunes Sable in verschiedenen Farbschattierungen von hellem Gold bis dunklem Mahagoni) mit weißen Abzeichen, gewöhnlich auf der Brust, Nacken, Hals, Beinen, Pfoten und der Rutenspitze. Eine Blesse kann am Gesicht oder Hinterkopf erscheinen oder an beidem. Der "Tricolor" ist vorwiegend schwarz, mit weißen Abzeichen, wie ein "Sable & White" und Tan-Abzeichen (rotbraunen Schattierungen) am und auf dem Kopf und den Beinen. Der "Blue Merle" ist von gesprenkelter oder "marmorierter" Farbe, vorwiegend blau-grau und schwarz mit weißen Abzeichen, so wie ein "Sable & White" und gewöhnlich hat er Tan-Abzeichen, wie ein "Tricolor". Der "White" ist vorwiegend weiß, vorzugsweise mit Abzeichen in Sable, Tricolor oder Blue Merle.
Rüden haben eine Schulterhöhe von 24 bis 26 Zoll (von 60,96 bis 66,04 cm) und einem Gewicht von 60 bis 75 Pfund (von 27,22 bis 34,02 kg). Hündinnen haben eine Schulterhöhe von 22 bis 24 Zoll (von 55,80 bis 60,96 cm), mit einem Gewicht von 50 bis 65 Pfund (von 22,68 bis 29,48 kg). Ein unter- oder ein übergroßer Collie ist zu bestrafen, entsprechend, in welchem Ausmaß er zu klein oder zu groß ist.
Der Ausdruck ist einer der wichtigsten zu berücksichtigen Kriterien bei der Bewertung eines Collies. Ausdruck, wie der Begriff Persönlichkeit sind schwer mit Worten zu definieren. Es ist kein festes Kriterium, wie Farbe, Gewicht oder Größe und es ist etwas, was der Laie nur verstehen kann durch optische Veranschaulichung. Generell kann man jedoch sagen, es ist die Verbindung von Form und Balance von Schädel und Maulpartie, die Platzierung, Größe, Gestalt und Farbe der Augen und die Position, Größe und Haltung der Ohren. Ein Ausdruck, der Verdrossenheit zeigt oder auf eine andere Rasse hinweist, ist völlig fremd. Der Collie kann nicht ordentlich gerichtet werden, bevor sein Ausdruck sorgfältig beurteilt worden ist.
Die Kurzhaarvariante des Collies wird nach dem gleichen Standard gerichtet, wie die Langhaarvariante, außer dass die Hinweise über die Menge und Verteilung des Fells nicht übertragbar sind für die Kurzhaarvariante, welche ein kurzes, kräftiges, dichtes, glattes Fell hat mit guter Struktur, mit einer Fülle von Unterwolle.