Care

(Translation follows soon!)

 

Entgegen vieler Meinungen zählt der Amerikanische Collie nicht zu den pflegeintensiven Hunden. Auch in der Literatur findet man immer wieder Stellen, wo so ein Unsinn geschrieben steht. Bei den meisten von ihnen ist es völlig ausreichend, wenn sie alle zwei bis vier Wochen gekämmt (z.B. Harkenkamm mit rotierenden Stiften) oder bürstet (z.B. Haarbürste mit Noppen an den Enden) werden. Wie beim Menschen, gibt es auch hier unterschiedliche Haartypen.

Da man beim Amerikanischen Collie klar zwischen feiner weicher Unterwolle und etwas rauerem schmutzabweisenden Deckhaar unterscheidet, neigt das Fell in der Regel nicht zum Verfilzen. Einzig beim feinen Haar hinter den Ohren und unter den Achseln, bei fellstarken Rüden auch schon mal am Kragen und an den Hosen, kann es zur Knötchenbildung kommen. In solchen Fällen kann es nicht schaden, diesen Stellen alle ein bis zwei Wochen durchzukämmen. Kleine Stellen lassen sich leicht auskämmen. Größere Stelle schneidet man am besten zeitig heraus, da diese Stelle sonst leicht wieder verknoten. Rüden sind aufgrund ihres üppigeren Fells etwas pflegeintensiver als Hündinnen. Es gibt Leute, die ihre Collies wöchentlich kämmen oder bürsten. Wenn das nicht unbedingt nötig ist, sollte man unbedingt darauf verzichten, denn so kämmt man die Unterwolle unnötig aus und das ehemals schön wallende Fell liegt nur noch eng an, da die Fülle fehlt.

Während des Fellwechsels kann man ruhig täglich kämmen/bürsten. Alles was man ausbürstet, fliegt anschließend nicht in der Wohnung herum. An der Unterseite (v.a. Brust, Bauch, Hosen) können die Colliehaare in dieser Zeit zudem zum Verfilzen neigen, wenn man sie nicht zeitig auskämmt. Man kann auch gut hingehen und das Fell Lage für Lage umklappen und auskämmen, sobald die Haare anfangen haben sich zu lösen (wenn nicht gerade eine wichtige Ausstellung ansteht). Sie sehen zwar dann früher abgehaart aus, aber es ist für alle Beteiligten angenehmer.

Welpen sollen schon früh an solche Pflegemaßnahmen gewöhnt, auch wenn sie bei ihnen noch nicht nötig sind. Aber auch hier gilt, was sie als Welpe schon kennengelernt haben, akzeptieren sie auch als Erwachsener leichter. Darum sollte auch der Welpenkäufer damit fortfahren, um das Erlernte zu festigen. 

Übrigens ist der Kurzhaarcollie nicht die ideale Alternative, denn wie bei anderen Kurzhaarhunden und vielen Katzenarten auch, setzen sich die kurzen Haare gerne überall fest und es ist sehr mühselig sie aus Polstern und Teppichen wieder heraus zu bekommen. Das Langhaar hat den Vorteil, dass es eher zusammenknäult ("Fellmäuse") und sich so gut einsammeln lassen. Das Kurzhaar dagegen verteilt sich eher überall hin großflächig.

Durch die harsche Beschaffenheit des Deckhaars haben die Amerikanischen Collies ein sehr schmutzabweisendes Fell. Sollte bei feuchter Witterung dennoch Schmutz anhaften bleiben, so rieselt er ab sobald er trocken ist. Darum sind unsere Weißen Collies auch immer Weiß, ohne unser Zutun.

Alle zwei bis vier Wochen sollte man mal in die Ohren schauen. In seltenen Fällen kann es zur Ohrenschmalzbildung kommen, die man mit einem sauberen weichen, nicht fusselnden Tuch leicht im oberen Bereich entfernen kann. Bei ruhigen herangewachsenen Hunden kann man auch vorsichtig einen Q-Tip verwenden (ggf. von einem Fachmann zeigen lassen). Aus nicht entferntem Ohrenschmalz können sich ansonsten unter Umständen langwierige Entzündungen bilden (Tierarzt hinzuziehen).

Beim Collie muss das Fell nicht geschnitten werden. Vor Ausstellungen kann man das Aussehen noch fördern, in dem man es an den Füßen etc. zurückschneidet (dazu später mehr mit den passenden Fotos). Es kann aber schon mal sinnvoll sein unter und auch auf den Füßen die Haare etwas zurückzuschneiden, damit bei schlechtem Wetter nicht zu viel Schmutz anhaften bleibt oder sich nicht so schnell Eisklumpen bei Schnee bilden. In diesem Rahmen sei auch darauf hingewiesen, dass man Streusalz unbedingt bei Hunden meiden sollte. Insbesondere Welpen reagieren häufig sehr empfindlich. Das gilt auch für Brennnesseln! Lässt sich der Kontakt mit Streusalz nicht umgehen, bitte unbedingt das Salz abwaschen bevor es wieder zurück ins Haus geht, denn bei kleinen Verletzungen an den Fußsohlen kann es fürchterlich brennen und wenn die Hunde es ablecken fördert es ähnlich wie Meerwasser nicht die Verdauung sondern kann zu Durchfall führen.

Collies sind von Natur aus i.d.R. sehr reinliche Hunde, die um matschige Stellen und Pfützen, zumindest im Erwachsenenalter gerne Bögen schlagen. Zu Hause angekommen lecken die meisten von ihnen, auf Katzenart, erst einmal ausgiebig ihre Füße sauber, insbesondere wenn sie verdreckt oder nass geworden sind. Erst danach wird geschlafen.

Die Fußnägel laufen sich beim Collie mit genügend Auslauf ab. In seltenen Ausnahmefällen kann es bei sehr alten Hunden passieren, dass sie mehr hinten auf den Ballen laufen und dabei die Zehennägel zu wenig abgenutzt werden, was diesen Kreislauf noch fördert. Der Tierarzt hilft hier gerne weiter.

Collies brauchen auch nicht regelmäßig gebadet zu werden. Man kann es mal alle ein bis zwei Jahren machen, aber man muss es nicht. Es gibt auch Leute, die ihre Collies baden, wenn sie abgehaart haben. Die meisten Colliehalter baden sie lediglich, wenn sie auf Ausstellung oder Messen gehen. Will man seinen Hund baden, sollte man auch hier schon mit dem Junghund (nicht Welpen) wenigstens einmal geübt haben. Man staunt meist, wie lieb und voller Vertrauen sie das über sich ergehen lassen. Wenn Sie Shampoo verwenden, bitte ein gut verträgliches Hundeshampoo wählen und unbedingt wieder gut auswaschen! Einfacher ist es das Shampoo vor dem Auftragen ein wenig mit Wasser zu verdünnen, denn sonst kann es ewig dauern, bis alles wieder draußen ist und auch der geduldigste Hund wird irgendwann unruhig.

Collies neigen leider alle mehr oder weniger stark zur Zahnsteinbildung. Positiv entgegen wirken kann man über die Ernährung. So haben BARFER meist wenig Probleme. Eher klebrige Futtermittel und Leckerchen fördern dagegen den Belag. Bei einer Hündin, die in der Zucht steht, kann man das Problem kaum vermeiden. Einige Colliebesitzer putzen ihren Hunden die Zähne. Der Erfolg ist umstritten, aber es schadet i.d.R. auch nicht, wenn man eine spezielle Hundezahnpasta verwendet und die Hunde machen es gut mit. Sie muss nicht ausgespült werden und wird einmal täglich aufgetragen. Bitte niemals Menschenzahnpasta verwenden, da sie zu viel Fluor enthält! Meist ist diese Zahnsteinbildung kein Problem für den Hund. Sollte er doch mal Überhand nehmen, kann man ihn mit einem speziellen Schaber ablösen lassen. Viele Tierärzte schauen vor der Impfung auch mal ins Maul und entfernen dabei solche Stellen.

Manchmal können Zecken lästig werden. Oft treten sie bei feuchtwarmem Wetter verstärkt auf. Auch manche Spazierwege, z.B. entlang von einigen Flüssen oder auch in bestimmte Regionen, können dazu führen, dass sich Zecken auf unseren Hunden niederlassen. Nach einem Spaziergang kann es nicht schaden mal grob über den Hund drüber zu schauen. Sieht man solch ein kleines schwarze Tierchen, so kann man es gut absammeln, bevor es sich zur Haut durchgearbeitet hat und sich festsaugt. Hat man dieses Phänomen häufiger, so kann man auch ein gut verträgliches Spot-On-Präparat verwenden, die man direkt auf die Haut am Nacken und an der Schwanzwurzel tropft. Sie sollten aber noch nicht im Welpenalter verwendet werden! Auch sonst sollte man eher sparsam mit solchen Insektiziden umgehen und darauf achten, dass man beim Streicheln nicht selber etwas davon aufnimmt, vor allem nicht bei Kindern. Auch permanente Flohhalsbänder haben sich in manchen Fällen als eher bedenklich erwiesen.

Beate Rosenbach

 

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